Historie

Der Sport in seiner großen Vielfalt ist heute ein fester Bestandteil unseres Lebens. Das sah vor mehr als 150 Jahren noch ganz anders aus. Ein langer Arbeitstag mit meistens körperlich schwerer Arbeit - in der Landwirtschaft auch am Wochenende. Da hatte man weder Zeit noch Lust, sich sportlich zu betätigen. Sport wurde eher als Luxus angesehen.

Umso erstaunlicher ist es, dass bereits 1867 in Flechtingen der MTV, der Männerturnverein, gegründet wurde. Er gehört damit zu den ältesten Sportvereinen unserer Umgebung, wenn er heute nicht sogar der älteste ist. Seine Gründung ist vor allem Herrn Christian Heuer zu verdanken, dessen Nachfahren sich bis in die Gegenwart im Verein engagieren.

Neben dem Turnen, stand zu dieser Zeit ein Spielmannszug im Fokus und die erste Vereinskleidung war noch in den Farben rot, blau und weiß gestaltet.

Der Fußball hatte in Flechtingen bis 1945 keine Tradition, was sich nach dem Krieg aber schnell ändern sollte. Auf der Schafweide entstand der erste Sportplatz im Ort. Gegen Speck und Wurst besorgte man sich auf dem Schwarzmarkt Schuhe, Trikots und Bälle und zu den Auswärtsspielen fuhren die Mannen um Walter Müller und Karl Krull mit den alten Traktoren, die der Krieg übriggelassen hatte.

1950 zog man dann als BSG "Traktor" Flechtingen mit zwei Herren- und einer Jugendmannschaft auf das heutige Gelände am Festplatzweg. Auch eine Damenhandballmannschaft spielte zu dieser Zeit. Ein paar Jahre später gab es nur noch den Fußball und 1959 konnte man als "Dynamo" den Aufstieg in die 1. Kreisklasse (KK), ein Jahr später sogar den ersten FDGB-Pokalsieg auf Kreisebene feiern.

Die 1. KK war zu dieser Zeit die höchste Spielklasse auf Kreisebene und bis zur Wende um 1990 spielte man bis auf die Jahre 75 bis 77 durchgängig in genau dieser. Die Namen Lindecke, Wehrmeister und Exner traten bei der BSG "Miwo" Flechtingen erstmals in Erscheinung. Bestimmende Person war jedoch Paul Klutzka, der über 30 Jahre, zuerst als Spieler dann als Trainer, seine Zeit und viel Kraft in den Verein steckte.

Die politische Wende brachte einige Änderungen mit sich. Auch der Sport blieb davor nicht gefeit. Aus den besten Mannschaften der Altkreise Haldensleben und Wolmirstedt wurde die Ohrekreisliga gegründet, in der der "Flechtinger Sportverein" bis 1996 vertreten war. Nach einer kurzen Schwächephase leitete der direkte Wiederaufstieg einen ungeahnten Höhenflug ein. 

Ein großer Schwung talentierter Jugendspieler um Norman Barnieck, Danny Thiele und Jan Krümmling, punktuelle Verstärkungen und die neue Sportanlage inklusive Kunstrasenplatz machten dies möglich. Vor deutlich über 1200 Zuschauern, wurde im Sommer 2000 gegen den FSV Barleben im letzten Spiel der Saison der Kreismeistertitel errungen. Zudem konnte man zum zweiten Mal den Kreispokal für sich verbuchen.

In der ersten Saison auf Landesebene war man im Juni 2001 überraschend souveräner Tabellenführer und stieg in die Landesliga auf, der dritte Aufstieg innerhalb von sechs Jahren. Michael Scholkmann wurde dabei zum zweiten Mal in Folge mit über 30 Treffern Torschützenkönig.

Die ersten 13 Spiele der Saison 2000/01 gingen zwar allesamt verloren, dennoch konnte man sich insgesamt 5 Jahre in der zweithöchsten Spielklasse des Landes halten. Weitere junge Spieler wie Christoph Paarmann, Tobias Winkel oder Nico Wehrmeister drängten zu dieser Zeit in die erste Mannschaft und Claudio Kühn wechselte endgültig auf die Trainerbank.



Gegenwart folgt ...